Elisa Cugliana ist Juniorprofessorin für Digital Humanities mit dem Schwerpunkt digitale Editorik an der Universität zu Köln. Seit ihrem Studium befasst sie sich mit der Erforschung und dem aktiven Erhalt des Zimbrischen – eines Dialekts bayerischer Herkunft, der seit dem Mittelalter in einigen Regionen Norditaliens gesprochen wird und zum Teil bereits ausgestorben ist. Im Rahmen ihrer Promotion in Sprachwissenschaften und Philologie der germanischen Sprachen, die sie im Rahmen eines Cotutelle-Verfahrens an der Universität Ca’ Foscari in Venedig und der Universität zu Köln absolvierte, erstellte sie eine digitale Edition einer frühneuhochdeutschen Version des Reiseberichts von Marco Polo.

Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Analyse und Edition multimodaler (mittelalterlicher) Quellen, insbesondere Losbücher – interaktive Wahrsagetexte und Spiele, die in der Antike und im Mittelalter zur Zukunftsdeutung verwendet wurden. Methodisch interessiert sie sich besonders für die Formalisierung und Operationalisierung editorischer Workflows – ein Schwerpunkt, der bereits während ihrer Promotion entstand, als sie ein System zur automatischen Normalisierung mittelalterlicher Texte mitentwickelte. Seit 2025 ist Elisa Cugliana Associate Editor der Zeitschrift Digital Scholarship in the Humanities (DSH).