Kodikologie und Paläographie im Digitalen Zeitalter 2 / Codicology and Palaeography in the Digital Age 2

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Das IDE hat als Band 3 seiner Schriftenreihe einen weiteren Sammelband herausgegeben, der Beiträge zur aktuellen Forschung aus dem Bereich Kodikologie und Paläographie bietet und sich den Auswirkungen digitaler Technologien auf diese Bereiche widmet.

Der Band ist herausgegeben von Franz Fischer, Christiane Fritze und Georg Vogeler unter Mitarbeit von Bernhard Assmann, Patrick Sahle, und Malte Rehbein.

Veröffentlicht von Books on Demand, Norderstedt 2010. ISBN 978-3-8423-5032-8. Hardcover, 464 Seiten, zahlreiche Abb.

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CfP: Digitale Diplomatik 2011

Mittelalterliche Urkunden werden in letzter Zeit verstärkt mit digitalen Techniken bearbeitet. Die wachsende Zahl von digitalen Repräsentationen (als Archivverzeichnung, als Bilder, als Retrodigitalisate von Urkundenbüchern und als digitale Neueditionen) hat uns motiviert eine zweite internationale Konferenz "Digitale Diplomatik" zu organisieren. Sie wird vom 29.9.-1.10.2011 in Neapel stattfinden. Über die Tagung und den Call for Paper erfahren Sie mehr unter http://www.cei.lmu.de/digdipl11/

Digitale Edition und Forschungs­bibliothek

Fachtagung am 13./14. Januar 2011 an der Universität Mainz

Die Tagung thematisiert das Wechselspiel zwischen Bibliotheken und den Erstellern und Nutzern digitaler Editionen in einer sich wandelnden medialen Landschaft. Sie versammelt hierzu Bibliothekare und internationale Wissenschaftler zum interdisziplinären Meinungsaustausch, zur Identifikation gegenwärtiger Chancen und Herausforderungen und zur Skizzierung zukunftsfähiger Szenarien einer engen Zusammenarbeit.

Die internationale Diskussion auf der Tagung gibt einen Überblick über den Stand digitaler Editionen und ihre Weiterentwicklung. Sie ist deshalb für Literaturwissenschaftler und Historiker aller Fachgebiete ebenso interessant wie für Buch- und Medienwissenschaftler.

Die Tagung wird vom Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gemeinsam mit dem Zentrum für digitale Edition der Universität Würzburg und dem Institut für Dokumentologie und Editorik sowie der Zeitschrift „Bibliothek und Wissenschaft“, veranstaltet.

Referenten

Referenten: Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (Universitätsbibliothek Leipzig), Mustafa Dogan (SUB Göttingen), Prof. Dr. Bodo Plachta (Vrije Universiteit Amsterdam), Dr. Stefan Cramme (Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Berlin), Prof. Dr. Mats Dahlström (Bibliotekshögskolan, Borås), Prof. Dr. Michael Stolz (Universität Bern), Daniel Deckers (Universität Hamburg), Lutz Koch (Universität Hamburg), Prof. Dr. Andrea Rapp (Universität Trier / TU Darmstadt), Dr. Patrick Sahle (Universität Köln), Dr. Thomas Stäcker (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel), Reinhard Altenhöner (Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt), Dr. Joris van Zundert (Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen), Dr. Peter Boot (Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen)

Über die Tagung

Wissenschaftliche Bibliotheken sind die angestammten Institutionen für die Erarbeitung und Bereitstellung wissenschaftlicher (kritischer) Editionen. Sie bewahren in ihren Abteilungen für Handschriften, Nachlässe und seltene Drucke das historische Textmaterial und stellen es der philologischen Erschließung bereit. Sie gewährleisten aber auch die Verfügbarkeit der in den wissenschaftlichen Ausgaben zusammengeführten Ergebnisse. Damit hat insbesondere in den letzten beiden Jahrzehnten der Typus der geisteswissenschaftlichen Forschungsbibliothek verstärkt Aufmerksamkeit gefunden.

Die Chancen und Entwicklungen, die sich in diesem Zusammenhang im digitalen Zeitalter ergeben, sind enorm. Bibliotheken müssen angesichts vielfältiger Informationsangebote im Netz ihre Rollen als Informationsdienstleister wie als Forschungs- und Gedächtniseinrichtungen neu definieren. Quellen und Literatur können, sofern es keine urheberrechtlichen Schranken gibt, durch die Bibliothek selbst im Internet als digitale Editionen angeboten werden.

Darauf aufbauend verlässt die wissenschaftliche Editionsarbeit  das elektronische Inkunabelzeitalter (Stäcker), um nicht mehr nur klassische Editionstypen im Internet zu simulieren, sondern neue Möglichkeiten zur Nutzung des digitalen Mediums zu erschließen. Dies erweitert nicht nur den immanenten Darstellungsraum einer Edition, etwa durch dynamische Visualisierungen, sondern Editionen überspringen auch die ehemals starren Grenzen der Buchdeckel, indem sie z.B. über Webservices externe Ressourcen einbinden oder dislozierte Annotationsinstrumente nutzen. So werden Editionen nicht nur digital, sondern auch dynamisch. Dies stellt die Bibliotheken als angestammte Institutionen für die Erarbeitung und Bereitstellung von Editionen vor Herausforderungen, die auf der Tagung diskutiert werden sollen.

Die digitale Edition an sich stellt beispielsweise Fragen nach der Digitalisierungsqualität, nach Datenformaten, Langzeitarchivierung und Zitierfähigkeit. In der dynamischen Edition kommen weitere Problemfelder hinzu: etwa die Textkohäsion betreffend oder die wissenschaftliche Autorisation multiauktorialer Gebilde. Auch ein verändertes Nutzer- und Nutzungsverhalten ist festzustellen. So wandeln sich wissenschaftliche Editionen mehr und mehr in digitale Bibliotheken selbst, während andererseits Bibliotheken in engagierten Projekten ihre Sammlungen über die bloße Digitalisierung hinaus kritisch erschließen und sie somit wissenschaftlichen Editionen annähern. Das hier skizzierte Szenario greift jedoch weit über die einzelne Bibliothek hinaus. Die Etablierung von „verteilten Bibliotheken“ und Schaffung von virtuellen Forschungsumgebungen wird weiter zunehmen.

Die Tagung bewegt sich an dieser Schnittstelle der gegenseitigen Annäherung von Bibliothek und einem sich wandelnden Editionsverständnis im digitalen Zeitalter. Dabei werden verschiedenste Forschungsfragen aufgeworfen, die in drei thematischen Sektionen diskutiert werden:

  1. Digitale Edition und Bibliothek
  2. Nutzer und Nutzung digitaler Editionen
  3. Chancen und Herausforderungen der Bibliotheken im digitalen Zeitalter

 

Die Beiträge der 14 Referenten werden später in einem thematischen Heft von „Bibliothek und Wissenschaft“ veröffentlicht.

Links

Tagungsprogramm und Anmeldung

Website

Texts worth editing

Die European Society for Textual Scholarship (ESTS) lud vom 25.-27. November 2010 auf ihre 7. Jahreskonferenz nach Pisa und Florenz zu dem Thema "Texts worth editing" ein. Für das IDE diskutierte Franz Fischer über die Vielfalt der Möglichkeiten bei digitalen Texteditionen und die Qual der Wahl, wenn sich Editoren gerade nicht auf nur eine Dimension des zu edierenden Textes festlegen mögen: "The matter of choice under the pluralistic approach towards texts".

Spring School „Digitale Edition von Archivalien und Handschriften“, Wien 14.-18.3.2011

Die Erschließung der bilbiothekarischen und archivischen Überlieferung in philologisch und historisch zuverlässigen, kritischen Editionen gehört zu den grundlegenden und wesentlichen Aufgaben der geistes­wissenschaftlichen Diziplinen. Im gegenwärtigen Medienwandel gewinnen die aufbereiteten Texte eine neue Sichtbarkeit und Zugänglichkeit. Mit der unmittelbaren Einbindung in die ebenfalls zunehmend online verfügbare inhaltliche Forschung steigt ihre Präsenz weiter an. Eine digitale Forschungslandschaft verändert aber auch die technischen und vor allem metho­dischen Rahmenbedingungen für die kritische Aufbereitung der Überlieferung. Der Überblick über die methodischen Implikationen des Medienwandels und solide Kenntnisse der grundl­egenden Technologien sind wesentliche Voraussetzung für eine zeitgemäße Editorik.

Das dafür notwendige Handwerkszeug liegt abseits der etablierten Lehrinhalte der geistes­wissenschaftlichen Fächer, eine Einbringung in die bestehenden Studienmodule ist deshalb nicht ohne weiteres möglich. Sowohl der transdisziplinäre Charakter der Editorik, als auch der hierfür notwendigen methodisch-technischen Grundfertigkeiten verlangt daher zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten, die hier in Form einer "Summer"-School unabhängig von fachlicher und institutioneller Anbindung angeboten werden.

Gemeinsam mit dem International Center for Archivali Research (ICARus) und der Handschriftenabteilung der Österreichischen Nationalbibliothek richtet das Institut für Dokumentologie und Editorik eine School aus, welche Historiker, Philologen und Philosophen in die Lage zu versetzen, inhaltlich wie funktional hochwertige Editionen für die digitalen Medien (ggf. mit Spin-offs in den analogen Medien) zu konzipieren und sie zeitgemäßen methodischen und technischen Standards entsprechend durchzuführen, sowie Archivaren ein Bewußtsein dafür schafft, in welchen Umgebungen die von ihnen digital bereitgestellten Dokumente weiterverarbeitet werden. Die Unterrichtseinheiten werden von den Mitarbeitern des Instituts für Doku­mentologie und Editorik (IDE) durchgeführt, einem Verbund von Wissen­schaftlern und Wissenschaftlerinnen, die im Bereich der Digital Humanities an vielen ein­schlägigen Projekten beteiligt sind und über reiche Erfahrung in der Vermittlung der entspre­chenden Kompetenzen verfügen.

Im Zentrum der Veranstaltung stehen neben dem Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand digitaler Editionen vor allem die praktische Einübung der maßgeblichen Technologien aus dem Umfeld von XML (eXtensible Markup Language) und der Umgang mit dem internatio­nal verbreiteten Standard der TEI (Text Encoding Initiative) oder der EAD (Encoded Archival Description) zur Kodierung digitaler Texte und Editionen. Ein eintägiges Propädeutikum zu den grundlegenden Anwendungen und Techniken des Internets und der digitalen Bildverarbeitung ist dem Kursprogramm vorge­schaltet. Die Teilnehmer sind gehalten, eigene Materialien und Projekte mitzubringen, an denen der Lehrstoff unmittelbar angewandt und erprobt werden kann. Der Kursablauf wird durch den Wechsel zwischen vormittäglichen Lehreinheiten und nachmittäglichen Übungs­einheiten (mit betreuenden Tutoren) bestimmt.

Zielgruppe der Veranstaltung sind Archivare und aus den Universitäten vor allem Graduierte, Doktoranden, Postdoktoranden aus dem gesamten deutschsprachigen Raum; auch fortgeschrittene Studenten können berück­sichtigt werden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessenten melden sich mit einer ca. halbseitige Skizze eines digital zu verarbeitenden Editionsprojektes an bei SpringSchool2011@icar-us.eu.

 

vorläufiges Programm